Ihre Informationsplattform zu Schuppenflechte

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Ein erfülltes Leben trotz Schuppenflechte

Das Leben mit dieser Krankheit kann Sie immer wieder stark belasten.

Eine Schuppenflechte ist körperlich schmerzhaft, aber auch eine starke psychische Belastung. Die Krankheit bringt Unwohlsein und Schlafprobleme mit sich1. Durch Entzündungen auf der Haut kann man sich schnell ausgeschlossen fühlen und man kann durch Stigmatisierung und gesellschaftliche Unwissenheit Diskriminierungen auf unterschiedliche Art und Weise erleben.

Wenn Sie verzweifelt sind, sprechen Sie bitte mit Ihrer:m Ärzt:in. So können Sie gemeinsam eine passende psychische Unterstützung für Sie finden. Suchen Sie bitte nach einer Selbsthilfegruppe. Auch andere Menschen leiden an dieser Krankheit. Sie müssen das alles nicht alleine durchstehen.

Hier finden Sie konkrete Tipps, die Ihnen helfen, Ihren Alltag zu bewältigen und mehr Lebensqualität zu erreichen:

Ernährung
Psychisches Wohlbefinden
Sexualität
Ernährung

Welche Ernährung Ihrer Haut gut tut2

  • Vermeiden Sie fettreiche tierische Lebensmittel wie Schweineschmalz, Schweineleber, Eigelb oder fettreiche Fleisch- und Wurstsorten. Nicht mehr als zwei Portionen Fleisch oder Wurst pro Woche sollten es sein.
  • Bevorzugen Sie fettarme Milch und Milchprodukte.
  • Fischtage einführen: Zweimal pro Woche sollte Seefisch (z.B. Thunfisch, Lachs, Hering) auf den Tisch kommen. Damit decken Sie Ihren Bedarf an Omega-3-Fettsäuren, die Entzündungen nachweislich reduzieren können.
  • Wählen Sie Ihr Speiseöl gezielt aus: Verwenden Sie Raps-, Soja-, Walnuss-, Oliven- oder Leinöl, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind. Raps- und Sojaöl sind auch gute Quellen für Vitamin E.
  • Essen Sie möglichst oft Gemüse – gern auch roh – und frisches Obst in Maßen (wegen des oft hohen Fruchtzuckergehaltes). Sie enthalten antioxidative Substanzen wie Vitamin C und Beta-Carotin sowie weitere gesundheitsfördernde Vitamine, Mineralien und Pflanzeninhaltsstoffe.
  • Trinken Sie täglich mindestens 1,5 Liter. Flüssigkeit in Form von Wasser, verdünnten Fruchtsäften oder ungesüßtem Tee.
  • Setzen Sie öfter eiweißhaltige Hülsenfrüchte (z.B. Erbsen, Bohnen, Linsen) und kalziumhaltige Gemüsesorten (z. B. Fenchel, Broccoli, Spinat) auf Ihren Speiseplan.
  • Greifen Sie zu Milch und Milchprodukten wie Joghurt, Topfen, Käse – am besten fettreduziert.
  • Essen Sie öfter Nüsse und Samen (z. B. Mandeln, Walnüsse, Sonnenblumenkerne), um sich mit günstigen Fettsäuren und Spurenelementen zu versorgen.

Was Ihrer Haut gar nicht schmeckt2

  • Alkohol und Zigaretten
  • Scharf gewürztes Essen
  • Zucker und Weißmehl, z.B. Limonaden, Süßigkeiten und Kuchen
Stress

Wie Sie mit Stress umgehen können

Stress und Schuppenflechte stehen in einer engen Wechselbeziehung. Einerseits ist die Krankheit für die Betroffenen oft mit beträchtlichem Stress verbunden, zum anderen können Stresssituationen auch zu Psoriasis-Schüben oder verstärktem Juckreiz führen. Häufig berichten Betroffene, dass bei ihnen die Krankheit in einer Lebensphase mit großer körperlicher oder seelischer Belastung ausgebrochen ist.

Eine Familie

Wodurch kann Psoriasis Stress auslösen?

Die Krankheit an sich

Allein das Bewusstsein, an einer chronischen Erkrankung zu leiden, für die es keine Heilung gibt, ist ein großer Stressfaktor. Hinzu kommt die Angst vor einem erneuten Schub, wenn es einem gerade mal besser geht.
Patient:innen mit Psoriasis leiden häufig unter mangelndem Selbstbewusstsein. Das Gefühl der Verunsicherung, wie ihre Mitmenschen auf die Krankheit reagieren könnten, kann bei den Betroffenen schon in alltäglichen sozialen Kontaktsituationen, z. B. beim Händeschütteln, Stress auslösen.

Die chronischen Schmerzen, die – insbesondere bei Gelenkbefall – mit der Schuppenflechte verbunden sein können, führen ebenfalls zu einem konstant erhöhten Stresslevel bei den Betroffenen.

Auch die Therapie selbst kann von Patient:innen als stressig empfunden werden. Einige der Therapien sind regelmäßig anzuwenden, erfordern einen hohen Zeitaufwand und sind manchmal mit Nebenwirkungen verbunden.

Tipps zur Stressbewältigung

Am effektivsten ist die Vorbeugung: Lassen Sie Stress nach Möglichkeit gar nicht erst aufkommen! In einem ersten Schritt zur Vermeidung sollten Sie sich darüber im Klaren werden, was bei Ihnen persönlich am meisten Stress auslöst – der Job, die Beziehung, Familienkrisen oder eben die Psoriasis selbst.3

1) Probieren Sie Entspannungstechniken aus

Gezielte Momente der Ruhe und Achtsamkeit im Alltag entschleunigen das Leben und können die psychische Gesundheit verbessern. Die Wirksamkeit von verschiedenen Entspannungstechniken ist in einer Vielzahl von Studien gut belegt.

Verschiedene Entspannungstechniken können sehr helfen, dieser Spirale zu entkommen und das Leben wieder mit allen Sinnen wahrzunehmen. Sie können:

  • Das Leben bereichern
  • Den Schlaf verbessern
  • Bei belastenden Emotionen helfen
  • Stress reduzieren
  • Helfen, innere Ruhe zu finden
Welche Entspannungstechniken gibt es?
  • Psychotherapie (Autogenes Training)
  • MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction)
  • Bilderreisen /Phantasiereisen
  • Wahrnehmungsübungen („Achtsamkeit“)
  • Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, eine abwechselnde Abfolge von Anspannung und Entspannung für ein besseres Ruhegefühl 4
  • Yoga
  • Meditation
  • Atemübungen
  • Body Scan (nach Kabat-Zinn)
  • Tai-Chi
  • Qi-Gong
  • und viele mehr

Spezielle Techniken wie Akupressur oder Reflexzonenmassage eignen sich hervorragend zum Abbau von Spannungen. Suchen Sie sich am besten eine:n Masseur:in, der/die schon einmal mit Psoriasis-Patient:innen gearbeitet hat.

Psychisches Wohlbefinden

Wie Sie Ihr psychisches Wohlbefinden stärken

1) Beziehen Sie Ihre Familie und Freund:innen mit ein

Bitte reden Sie mit der Familie und mit Freund:innen über Ihre Ängste, Sorgen und Hoffnungen. Darüber reden hilft Ihnen allen.

2) Keine Scheu vor professioneller Hilfe

Auch Psychotherapeut:innen unterstützen Sie gerne. Sie helfen Menschen, die sich in einer Krise befinden oder Sorgen haben. Bei einer Psychotherapie kann man ganz offen über alle Probleme reden. Gemeinsam versucht man Lösungen zu erarbeiten. Es gibt Einzeltherapien und Gruppentherapien. Ihr:e behandelnde:r Ärzt:in kann Sie bestimmt an eine:n erfahrene:n Psychotherapeut:in oder Psycholog:in in Ihrer Nähe verweisen.

3) Setzen Sie auf Selbsthilfegruppen

Sehr hilfreich kann auch der Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen sein. In entsprechenden Verbänden und Selbsthilfegruppen finden Sie Kontakt und eine Fülle von Informationen über die Krankheit und mögliche Behandlungen.
Bei einer Selbsthilfegruppe treffen sich Menschen mit den gleichen Problemen. Diese Gruppen treffen sich meistens ein Mal pro Woche. In der Gruppe reden alle offen und vertraulich darüber, wie es ihnen geht. Dadurch lernen sie, wie andere mit der Krankheit umgehen.

Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen setzen sich für Betroffene ein

Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen setzen sich für Betroffene ein

Eine besondere Art von Verständnis finden viele Betroffene auch in Selbsthilfegruppen und bei Patientenorganisationen. Hier treffen Sie auf Menschen, denen es genauso geht wie Ihnen.

Informationen zur Selbsthilfe finden Sie unter anderem hier: psoriasis-hilfe.at/ und „ichbleibaktiv.at/overview/psoriasis“.

Sprechen Sie auch mit Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin über Ihr Interesse, einer Selbsthilfegruppe beizutreten, er/sie kann Ihnen mit Sicherheit eine Gruppe in Ihrer Nähe empfehlen.

Trainieren Sie Körper und Seele

Oft sind Patient:innen mit Schuppenflechte übervorsichtig, wenn es um Sport geht. Viele haben gehört, starkes Schwitzen könne sich negativ auf die Haut auswirken und vermeiden deshalb sportliche Aktivitäten. Doch richtig ist: Sport hat vielfältige positive Auswirkungen auf die Gesundheit, auch und gerade bei Psoriasis-Patient:innen, die ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Übergewicht aufweisen. Sport ist ein exzellentes Mittel, solchen Risiken vorzubeugen.

Doch geht es beim Sport keineswegs nur darum, körperlich fit zu werden. Besonders wertvoll ist auch – gerade bei einer Hauterkrankung wie der Schuppenflechte – der positive Einfluss auf die Psyche. So hilft Bewegung erwiesenermaßen beim Stressabbau und selbst bei Depression. Besonders wertvoll für das seelische Wohlbefinden ist Sport, der in Gruppen ausgeübt wird, weil hier zusätzlich Sozialkontakte entstehen.5

Tipps zu körperlichen Betätigung mit Schuppenflechte

1) Sport in Maßen

Wie für alle Menschen gilt auch für Psoriasis-Patient:innen, dass sich eine mäßige aber regelmäßige Belastung beim Sport vorteilhafter auswirkt als sporadische, sehr hohe Belastungen. Versuchen Sie daher, langsam einzusteigen und den Sport behutsam, aber dafür nachhaltig in Ihren Alltag zu integrieren. Der tägliche Spaziergang trägt zur körperlichen Fitness bei.

Sportliche Aktivitäten, mit denen die Beweglichkeit gefördert wird (z. B. Yoga und Pilates) können einen guten Einstieg in ein aktiveres Leben darstellen. Gleiches gilt für Gymnastik und Walking. Beginnen Sie z. B. mit 15-minütigen Trainingseinheiten und steigern sich dann allmählich.

Wenn Sie Ausdaueraktivitäten in Ihr Programm aufnehmen (z. B. kontinuierliche Bewegung für 20 Minuten, bei der Sie leicht außer Atem kommen, wie etwa Fahrradfahren, Joggen, funktionelles Training), so hilft das, Ihr Herz-Kreislauf- und Atmungssystem weiter zu stärken.

Wenn Sie zudem noch kräftigende Aktivitäten (z. B. Pilates, leichtes Gewichts- und Krafttraining) mit in Ihr Programm aufnehmen, führt das zu Muskelaufbau und besserer Ausdauer.

Für welche Aktivität Sie sich auch entscheiden: wichtig ist, dass es Ihnen Spaß macht und Sie sich darauf freuen! Wenn der Sport einmal zur Gewohnheit geworden ist und Sie merken, dass er Ihnen guttut, werden Sie feststellen, dass es viel einfacher ist, sich selbst zu motivieren.

Es steigert ungemein die Motivation, wenn Sie Ihren sportlichen Aktivitäten gemeinsam mit Freund:innen nachgehen! Ähnlich wie bei anderen Erkrankungen gibt es auch für Psoriasis-Patient:innen spezielle Sportgruppen, die zumeist von örtlichen Selbsthilfegruppen organisiert werden.

Psoriasis-Patienten scheuen aufgrund der großflächigen Hautveränderungen oft davor zurück, schwimmen zu gehen. Doch aus medizinischer Sicht ist dies nicht notwendig. Meerwasser ist für Psoriasis-Patienten allerdings weitaus besser als ein Bad im chlorhaltigen Wasser eines Schwimmbads. Für Patienten mit Schuppenflechte gilt, ebenso wie für alle anderen, dass eine gründliche Dusche vor dem Schwimmen selbstverständlich sein sollte. Im Falle von Psoriasis werden so gegebenenfalls auch lose Schuppen abgelöst. Nach dem Schwimmen sollte man ebenfalls duschen oder sich waschen, um Chlorrückstände, die die Haut austrocknen können, zu entfernen.

Ein Badeurlaub am Meer in einem gemäßigten Klima kann die Schuppenflechte günstig beeinflussen. Dies kann bei manchen Patienten sogar zu längeren beschwerdefreien Zeiten führen. Probieren Sie aus, was Ihnen gut tut.

Tipp: Der Verein pso Austria betreibt in Wien ein 2500 Quadratmeter großes Naturbad an der Unteren Alten Donau. Dort lässt sich ein warmer Sommertag ungestört genießen!

Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.psoriasis-hilfe.at/pso-naturbad.html

Fragen Sie Ihren Arzt / Ihre Ärztin

Welche Art der Bewegung für Sie die Beste ist, hängt von Ihrem Alter und Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand ab. Fragen Sie Ihren Arzt / Ihre Ärztin, welche Belastung Sie sich zumuten können. Die Sorge um eine Hautbelastung durch den Schweiß sollte Sie jedenfalls nicht vom Sport abhalten. Moderne, luftige Sport-Funktionskleidung und nach dem Sport bei Bedarf eine rückfettende Pflege sollten ausreichen, um die Hautbelastung durch den Sport zu minimieren.

Reisen

Unbesorgt Reisen trotz Schuppenflechte

Grundsätzlich steht Ihrer Reiselust bei einer Schuppenflechte nichts im Weg. Bevor Sie sich auf die Reise begeben, sollten Sie aber einige Punkte beachten6.

Reiseziele – wohin „darf“ ich reisen?

Wohin soll die Reise gehen? Im Grunde dorthin, wohin Ihr Fernweh Sie zieht. Beachten Sie dabei aber, dass das örtliche Klima Ihre Hautsymptome beeinflussen kann. Sonne (in Maßen) und Salzwasser haben im Allgemeinen einen positiven Einfluss auf die Haut.

Sonne
Setzen Sie sich nicht zu viel Sonne aus, vor allem, wenn Sie zu Sonnenbrand neigen. Tragen Sie in den Mittagsstunden zusätzlich zum Sonnenschutz geeignete Kleidung über empfindlichen Stellen. Denken Sie daran, dass das UV-Licht durch Glas, Wolken, Wasser und dünne Kleidung dringen kann. Selbst Schatten bietet keinen vollkommenen Schutz.

Verwenden Sie ein Sonnenschutzmittel. Tragen Sie ein dermatologisch getestetes Produkt mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 auf. Cremen Sie sich mehrmals täglich neu ein, insbesondere, wenn Sie im Wasser gewesen sind oder geschwitzt haben. Ihr Arzt / Ihre Ärztin oder Apotheker:in wird Ihnen bei der Suche nach einem geeigneten Sonnenschutzmittel behilflich sein.

Beachten Sie, dass einige Behandlungsformen der Schuppenflechte zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit der Haut führen können. Fragen Sie diesbezüglich Ihren Arzt / Ihre Ärztin.

Weitere Tipps für einen entspannten Urlaub

Swimmingpools
Chemikalien in Swimmingpools können die Haut reizen und austrocknen.
Gehen Sie deshalb nicht zu lange ins Wasser und duschen Sie, wenn Sie aus dem Wasser kommen. Trocknen Sie sich ab und tragen Sie eine rückfettende Pflege und/oder einen Sonnenschutz auf.
Tragen Sie locker anliegende, leichte und bequeme Kleidung. Wenn Sie Hautveränderungen an den Füßen haben, achten Sie darauf, bequeme Schuhe oder Sandalen zu tragen, die groß genug für ein geringes Anschwellen der Füße bei heißem Wetter sind.
Achten Sie bei heißem Wetter auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
Trinken Sie mindestens zwei Liter Wasser am Tag.
Sorgen Sie im Urlaub für einen ausreichenden Insektenschutz. Besonders geeignet ist ein Schutz, der nicht auf die Haut aufgetragen wird, z. B. Anti-Mücken-Kerzen oder Rauchspiralen.
Nehmen Sie eine ausreichende Menge an Medikamenten und Hautpflegeprodukten mit. Führen Sie kurz vor dem Urlaub keinen Therapiewechsel durch. Das gilt auch für Pflegeprodukte.
Biologika werden meist unter die Haut gespritzt, das können Sie gegebenenfalls im Urlaub selbst tun. Für diesen Fall müssen Sie beachten, dass Biologika gekühlt (+2 bis +8 °C) und lichtgeschützt transportiert (Kühltasche) und aufbewahrt werden müssen. Zur Sicherheit sollten Sie zudem eine ärztliche Zollbescheinigung für das Arzneimittel mit sich führen. Wenn Sie zeitlich flexibel sind, wählen Sie den Zeitpunkt Ihres Urlaubs am besten so, dass er zwischen zwei Anwendungen liegt.
Während einer Therapie mit bestimmten systemischen Arzneimitteln inkl. Biologika dürfen keine Lebendimpfstoffe verabreicht werden. Erkundigen Sie sich rechtzeitig, welche Impfungen für Ihr Reiseland empfohlen bzw. vorgeschrieben sind. Ggf. muss die Therapie für einen gewissen Zeitraum unterbrochen werden, damit die Impfung durchgeführt werden kann.
Sexualität

Ein erfülltes Sex- und Familienleben ist auch mit Schuppenflechte möglich

Nicht selten stellt die Schuppenflechte eine große Barriere für Nähe und Intimität dar. Nicht weil die Hauterscheinungen das Problem sind, sondern das mangelnde Selbstbewusstsein. Die Betroffenen fühlen sich nicht attraktiv, sie haben Hemmungen, von ihrer:m Partner:in nackt gesehen und von ihr:ihm berührt zu werden. Mit der Zeit verlieren so beide Partner:innen die Lust auf Intimkontakte. Eine Paartherapie kann dann sinnvoll sein7.

Sprechen Sie mit Ihrem/Ihrer Partner:in

Wichtig ist, dass Sie früh mit Ihrem/Ihrer Partner:in über die Krankheit sprechen und sie/ihn über deren Natur aufklären. Sie sollten auch kommunizieren, an welchen Stellen der Haut Sie Berührungen als angenehm oder erregend empfinden und an welchen aufgrund von Plaques nicht.

Kondome schaffen Abhilfe

Eine besondere Situation ist der genitale Psoriasisbefall. Dort bilden die Plaques keine Schuppen, sie sind lediglich gerötet und können stark jucken. Dies kann dazu führen, dass Frauen wie Männer Geschlechtsverkehr als unangenehm empfinden. Bei Frauen kann die regelmäßige Pflege des Vaginalbereichs hilfreich sein, während für betroffene Männer die Verwendung eines Kondoms Abhilfe schaffen kann. Allerdings sollte unter dem Kondom ein Gleitmittel verwendet werden. Vorsicht: Nicht alle Kondome sind für die Verwendung mit Gleitmitteln geeignet.

Planen Sie die Schwangerschaft

Schuppenflechte hat weder Einfluss auf die Zeugungsfähigkeit beim Mann noch auf die Fruchtbarkeit der Frau. Sie müssen auch keine Fehl- oder Frühgeburten fürchten. Sie können also ein ganz gesundes Kind zur Welt bringen. Da Psoriasis nicht ansteckend ist, besteht auch keinerlei Risiko einer Übertragung der Krankheit durch Körperkontakt oder Stillen. Allerdings werden Sie die genetische Veranlagung zur Schuppenflechte weitergeben. Das bedeutet aber noch nicht, dass die Psoriasis dann später bei Ihrem Kind auch ausbricht. Sie kann eine oder mehrere Generationen überspringen oder gar nicht mehr auftreten8.

Eine sorgfältige Planung der Schwangerschaft und Stillzeit ist wichtig. Denn es gibt Medikamente, die vor der Zeugung bzw. Schwangerschaft abgesetzt werden sollten. Das kann sowohl den Mann als auch die Frau betreffen. Sprechen Sie bei Kinderwunsch in jedem Fall frühzeitig mit Ihrerm Arzt / Ihrer Ärztin. Er/Sie bespricht mit Ihnen, welche Medikamente für Sie in Frage kommen und passt Ihre Therapie individuell an.

Ihre Rechte als Patient:in mit Schuppenflechte

Berufsleben

Grundsätzlich können Sie mit Schuppenflechte jeden Beruf ausüben. Sie sind nicht verpflichtet, Arbeitgeber oder Kolleg:innen über Ihre Erkrankung zu informieren. Wenn Sie jedoch krankheitsbedingt häufiger ausfallen oder Ihrer Arbeit nicht wie erwartet nachkommen können, könnte dies, wie bei jeder Erkrankung, die die Leistungsfähigkeit dauerhaft beeinträchtigt, eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses nach sich ziehen.

Anerkennung als Schwerbehinderung

Psoriasis ist eine chronische Erkrankung. Je nach Schweregrad könnte Ihr Alltag dadurch maßgeblich erschwert und eingeschränkt werden. Ob die Schuppenflechte bei Ihnen als Schwerbehinderung anerkannt wird, überprüft und entscheidet das österreichische Sozialministeriumservice. Dort können Sie einen entsprechenden Antrag auf Feststellung des Grades der Behinderung (GdB) anfordern.

Die Schuppenflechte
Ursachen von Schuppenflechte
Formen der Schuppenflechte
Diagnose von Schuppenflechte
Begleiterscheinungen von Schuppenflechte
Behandlung von Schuppenflechte
Leben mit Schuppenflechte
Körperpflege mit Schuppenflechte
  1. Wolters M et al.: Diet and psoriasis: experimental data and clinical evidence. In: Br J Dermatol 2005
  2. Kabat-Zinn J et al.: Influence of a mindfulness meditation-based stress reduction intervention on rates of skin clearing in patients with moderate to severe psoriasis undergoing phototherapy (UVB) and photochemotherapy (PUVA). In: Psychosomatic Medicine, 60(5), September/Oktober 1998, S. 625-632.
  3. Balato N et al.: Psoriasis and Sport: a new ally? In: J Eur Acad Dermatol Venerl, 2015 Mar; 29(3):515-520.
  4. Rothermund E et al.: Sexualität und Partnerschaft bei Psoriasis. In: Sexuologie, 11/2004: 98-106.