Ist man an Schuppenflechte erkrankt, ist es ganz normal sich die Frage zu stellen: „Warum ich?“. Die genauen Ursachen der Autoimmunkrankheit Psoriasis sind bis heute ungeklärt. Expert:innen gehen allerdings davon aus, dass es eine genetische Veranlagung gibt1.
Nach heutigem Verständnis ist die Schuppenflechte eine multifaktorielle Erkrankung, das bedeutet, viele verschiedene Faktoren können einzeln oder im Zusammenspiel die Krankheit auslösen. Neben der genetischen Veranlagung kommen andere, in der Regel äußere Einflüsse (sogenannte „Trigger“) in Betracht. Der Zusammenhang zwischen Trigger und Ausbruch der Erkrankung ist nicht immer offensichtlich, weil dazwischen eine längere Zeit liegen kann.2,3
Die Schuppenflechte kann nicht unmittelbar vererbt werden. Aber die Veranlagung für die Erkrankung kann sehr wohl genetisch weitergegeben werden. Forscher:innen gehen mittlerweile davon aus, dass es mehrere Gene gibt, die eine Anfälligkeit für Psoriasis verursachen. Aber nur zwei bis drei Prozent der Menschen erkranken an einer Schuppenflechte.
Die moderne Forschung vermutet, dass ein Kind, bei dem beide Elternteile an Schuppenflechte leiden, mit einer Wahrscheinlichkeit von ungefähr 50 Prozent ebenfalls erkrankt. Ist nur ein Elternteil Psoriatiker:in, sinkt dieses Risiko auf ca. 16 Prozent4.
Ein Mensch mit Schuppenflechte hat also möglicherweise eine vererbte Neigung zu Autoimmun- oder entzündlichen Erkrankungen. Die Krankheit bricht mit erhöhter Wahrscheinlichkeit dann aus, wenn es einen Auslöser gegeben hat, wie zum Beispiel Infektionen, bestimmte Arzneimittel, Verletzungen oder Stress 5.
Eine genetische Veranlagung alleine reicht meist nicht aus, damit die Erkrankung ausbricht. Meist sind es mehrere Faktoren, die im Zusammenspiel den Ausbruch hervorrufen. Für die Entstehung der Schuppenflechte kann also nicht eine einzige Ursache verantwortlich gemacht werden. Vielmehr ist davon auszugehen, dass sogenannte „Triggerfaktoren“ wie emotionaler Stress, Infektionen, Verletzungen, Rauchen und Alkoholkonsum sowie bestimmte Medikamente Einfluss auf Ausbruch und Verlauf der Erkrankung haben 6,12.
Wir kennen es alle und es ist oft leider unvermeidbar, Stress zu entwickeln. Seien es Prüfungsängste, Partnerschaftsprobleme, persönliche Verluste, erhöhte Arbeitsbelastungen oder Krankenhausaufenthalte – Stress kann Psoriasis-Schübe triggern 12.
Bestimmte Infektionen können Psoriasis-Schübe auslösen oder sie verschlimmern7. Dazu gehören zum Beispiel Streptokokkeninfektionen wie Angina oder Scharlach, Parodontitis, auch HIV/AIDS und zahlreiche andere Infektionen12.
Sogar Verletzungen, Verbrennungen (auch Sonnenbrand), Injektionen, Operationen, Kratzen oder auch zu viel Druck wie z. B. durch einen zu engen Gürtel können Auslöser einer Schuppenflechte sein8,12.
Oft tritt eine Schuppenflechte erstmals auf, wenn das hormonelle Gleichgewicht gestört ist. Das kann in der Pubertät, Schwangerschaft oder in den Wechseljahren sein8.
Häufiges Rauchen und übermäßiger Konsum von Alkohol können Schuppenflechte provozieren und sollten daher vermieden werden11.
Bestimmte Medikamente wie Lithium oder Ibuprofen7, aber auch Medikamente gegen Bluthochdruck können zu einem Psoriasis-Schub führen12.
Übergewicht kann die Symptome einer Schuppenflechte verstärken und gleichzeitig die Wirksamkeit der Schuppenflechte-Behandlung verringern9.
Einige Menschen stellen fest, dass ihre Psoriasis sich im Sommer verbessert und im Winter verschlechtert, wenn die Raumluft trockener ist. Bei anderen Menschen löst heißes und schwüles Wetter einen Schub aus10,11.