Eine sehr wichtige Voraussetzung für einen optimalen Behandlungserfolg ist das Erstellen und die Umsetzung eines Therapieplans. Dieser sollte von Ärzt:innen und Patient:in gemeinsam, im Team, erstellt werden. Hier geht es nicht darum, als Patient:in unkritisch alles zu tun, was die Ärzt:innen sagen. Vielmehr sollte ein gemeinsamer Versuch unternommen werden, um eine bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.
Dazu gehören das Vereinbaren und Wahrnehmen von Terminen sowie das Umsetzen von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen. Mit therapeutischen Maßnahmen sind sowohl nicht-medikamentöse Strategien wie gute Ernährung und mehr Bewegung als auch medikamentöse Maßnahmen gemeint. Gerade in einer schwierigen Lebenssituation kann ein solcher Behandlungsplan eine Herausforderung darstellen, aber natürlich auch Halt geben.
Krebspatient:innen, die ihre Medikamente wie vorgeschrieben einnehmen, können mit deutlich besseren Überlebenschancen rechnen1.
Es ist bekannt, dass mit der Dauer einer Medikamenteneinnahme die Zahl der Patient:innen abnimmt, die die Medikamente so, wie mit den Ärzt:innen besprochen (Dosierung, Regelmäßigkeit), auch tatsächlich einnehmen. Aber immerhin 50 Prozent der Patient:innen nehmen auch langfristig ihre Medikamente nach Plan ein.
Informationen über die Wirkung bzw. das Ziel, das mit der Therapie erreicht werden soll, sind eine wichtige Grundlage für die Therapietreue. Oft ist es sinnvoll, nicht zu versuchen, alle diesbezüglichen Informationen in nur einem Gespräch mit den Ärzt:innen zu erhalten. Regelmäßige Kontakte sind hier von Vorteil.
Es kann natürlich passieren, dass durch die notwendigen Therapien Nebenwirkungen auftreten, obwohl durch die Erkrankung selbst kaum oder gar keine Beschwerden vorliegen. Das dürfte ein weiterer Grund für den Verlust der Therapietreue darstellen. Hier ist vor allem das Nebenwirkungsmanagement sehr wichtig. Auch die Erinnerung an die Medikamenteneinnahme kann dabei hilfreich sein. Dazu können Medikamenten-Tagebücher oder auch Smartphone-Apps dienen.